Projekt brave Hottes

… und es macht schon Spaß! Wir waren ein paar mal auf ‚unserer‘ Reitwiese, wo ich jeweils ein Pferd hab grasen lassen und das andere bespaßt habe 🙂 Liam ist händig wie sonstwas, und versucht sich durch Galopphüpferl richtiger Arbeit zu entwinden. 🙂 ❤ Aber ich kenne meinen Pappenheimer! 🙂 Und es ist ja schon bestimmt 3/4 Jahr seit ich sowas richtig abgefragt habe!

Momo ist bemüht ohne Ende 🙂 Im Schritt klappt es ziemlich gut, aber im Trab sieht er immer noch aus, als ob seine Hinterhand auf einem anderen Kontinent wohnt… 😉

Als Handpferd ist Momo auch heute brav gewesen, er hat sich zwar ein paar mal erschreckt (obwohl er ja schon an sich nicht schreckhaft ist…) und hat einen Satz gemacht, aber er hat nicht gebuckelt und war da geblieben. Das nervigste war tatsächlich, wie er sich beim Anhalten umdreht und dann beim Anreiten erst mal Rückwärtsgerichtet werden muss.

Kinder hab ich aber schon seit einem Monat nicht mehr in den Stall mitgenommen 😦

Learning Curve and Problemsolving…

Gott segne meinen kleinen Stinker (=Momo), ich kann noch nicht mal sagen, dass er böse war – aber er hat seine Reitbeteiligung abgeworfen 😦 . Wir waren auf ‚unserem‘ Platz ebenen Wiese, und ich habe gerade Liam angefeuert, mal ein zwei Galoppsprünge zu machen – und Momo dachte, bei der Gelegenheit mache ich mit. Es ist niemand ernsthaft verletzt worden, ich habe ihn danach zur Sicherheit selbst eine Runde geritten, wo ich erneut festgestellt habe, dass Momo nach meinen Maßstäben fast nichts kann – er kann noch nicht mal um die Kurve traben. Er kann nicht den Rücken hergeben, hängt auf der inneren Schulter… die RB hat ihn auch wieder geritten, und er hat das brav gemacht, aber….

(und ich sitze jetzt gerade am PC und atme tief durch bevor ich das schreibe, aber…)

er braucht SO viel Input. Heute habe ich eine Stunde auf dem Platz mit ihm Genicklockern, Schulterverschieben und ohne Kopfschütteln antraben geübt. Es hat schon Spaß gemacht, entweder ich bin viel besser geworden seit meinen Anfangstagen, als ich Liam eingeritten habe (hier), oder Momo ist viel talentierter als Liam in seinem Körpergefühl (oder beides), aber im Schritt mit viel Führung kann er es nach einer Stunde kurze Stücke ganz gut. Antraben hat einmal sogar geklappt in Stellung… ich hoffe, ein besseres Körpergefühl, gepaart mit besseren Möglichkeiten, Übermut zu zeigen, und eine gewisse Desensibilisierung werden ihn weniger reaktiv machen. Früher sollte er auf kleine Körpersignale schnell Richtung und Tempo ändern können. Ich hätte ihn gerne etwas weniger reaktiv und etwas mehr selbstständig-mitdenkend-bedacht…

Bei Liam kommt was grade an Schnodder raus, hier wäre Inhalieren und Bewegen auch wichtig gewesen, und ich habe es nicht geschafft … 😦

Die Schattenseite: als es heute abend dann Zeit wurde, Liam zu inhalieren, hab ich mich entschieden, dass ich jetzt einfach keinen Nerv mehr dazu habe, und es Liam sicher nicht umbringt, einmal nicht inhaliert zu werden.. und auch sonst habe ich einmal heute zu Liam rübergeguckt und gedacht, dass ich das hier viel lieber mit Liam machen würde…

Im Moment finde ich fast, ich schulde es weniger Momo und mehr meiner sehr lieben Reitbeteiligung, alles Mögliche zu tun, um ein sicheres Reitpferd in einem sicheren Reitumfeld zu kreieren. Für die nähere Zeit werde ich mehr Zeit in Momo investieren, aber auf Dauer werde ich nicht zulassen, dass Liam die zweite Geige spielt, oder der Rest meines Lebens völlig geopfert wird…

 

Momo buckelt

Momo hat da eine kleine aber beschissene Eigenart: er buckelt. Sie ist besonders schlimm, wenn er längere Zeit nicht geritten wurde, und er dann plötzlich viel und schnell galloppieren darf. Also schildere ich mal, was hier so alles schief läuft, und versuche hier Klarheit zu kriegen:

Wir reiten normalerweise 2x pro Woche aus. Über Weihnachten konnte die RB eine Woche nicht, und Momo wurde nicht gallopiert, sondern nur Schritt mit wenig Trab. Der nächste Ausritt war Momo nach dem ersten Galopp völlig kirre – buckeln hielt sich in Grenzen, war aber deutlich da – nur nicht so, dass ich es gefährlich fand. Davor war er völlig okay. Zu dem Zeitpunkt hatte ich Klartext mit der RB geredet – direkt volle lotte auf der Galoppstrecke angaloppieren ist ein no go, volle lotte ist gestrichen etc.

Dann dachte ich aber, es ist okay, und ich habe die Sache nicht mehr so eng kontrolliert /nicht mehr so streng Vorgaben an die RB gemacht… Bin dann wieder reingerutscht in die Denke, die ja auch bei 99% aller Pferde, die ich kenne, stimmt: einmal kontrolliert die Sau rauslassen ist okay und macht auch mal Spaß, und dann kommt das Pferd zur Ruhe. Leider ist Momo NICHT so.

Dann hatten wir wieder diese Woche eine Woche, wo Reiten im Galopp ausfiel. Ich fand das okay, dass Momo galoppiert, auch länger, weil normale Pferde funktionieren so … an dem Ausritt hat er fürchterlich gebuckelt, und es wurde immer und immer schlimmer, mit jeder neuen Galoppstrecke. Nach 2 h Ausritt in allen Gangarten ist ausgeschlossen, dass Momo noch ‚zuviel Energie‘ hat. Jetzt muss ich wieder streng sagen: der erste Ritt nach 1-Woche-weniger-Arbeit wird nicht galoppiert. Es werden keine Strecken lange galoppiert, bis er über viele Wochen brav war.

Soweit klingt die Sache ja super stimmig und alle würden wahrscheinlich sagen, Recht hast du! Das ist stimmig und du musst der Sache den Riegel vorschieben, bevor was passiert oder das Pferd unrettbar verritten wird! Hier sind die Sachen, die das schwer machen:

  1. ich habe in letzter Zeit eine bemerkenswerte schlechte Quote, mein eigenes Pferd (=Liam) zu handeln. Ich habe Liam einige male aus schierer Unachtsamkeit verloren… aber ich ARBEITE auch dran, und probiere neue Sachen, wenn das erste immer wieder nicht funktioniert.
  2. ich war ein paar Tage vor Momos Megabuckeltag unterwegs für 2 h; Momo als Handpferd, und Momo und Liam waren auf ZACK (das war der im zuvorigen Post angedeutete klare Tag 🙂 ); Momo hat sich auf der ersten Galoppstrecke buckelnd davongerissen, weshalb ich auch ausschließe, dass es um Schmerzen geht, wenn er buckelt; glücklicherweise (?) hat er sich gleich auf den Strick getreten, und ich habe ihn eingesammelt mit dem Versprechen an mich, ein Knotenhalfter zu besorgen… aber nach der ersten 3/4 h wurden beide Pferde ruhig, und wir konnten jede Galoppstrecke normal im Schritt oder Zockeltrab bewältigen. Also: auf der einen Seite ist Momo von Natur aus sehr lauffreudig und quirlig, und auch unartig; auf der anderen Seite: Ruhe macht Momo ruhig, Galoppieren macht das Pferd unruhig, nicht müde. Ganz einfach.
  3. diese Unart hat definitiv die längere Galoppierpause im Hintergrund, und dieser Zusammenhang will ich nicht bestreiten; am Tag direkt nach dem Buckelritt war Momo in allen Gangarten brav (aber ich habe die Sache auch mit Adleraugen beschränkt).
  4. Gegen all diese Theorien spricht, was die RB sagt und fühlt: dass ganz, ganz, ganz langes Galoppieren bis an seine Grenzen ihn auch ruhig und zufrieden macht, wie wieder auf dem Ausritt, auf dem ich Liam verloren habe. An dem Tag hatte er aber nicht die lange Stehpause fällt mir ein, und dieses Argument fällt daher eigentlich weg als Anekdote, die dafür spricht, Momo mega lange galoppieren zu lassen.

Es reicht. Ich habe mich gestern ertappt, wieder mir Verkaufsanzeigen durchzulesen, wo ich das allererste Mal gedacht habe, seit ich Momo habe: du musst Momo nicht behalten 😦 es gibt freundliche, relaxte Kinderponies auf der Welt… und dann hab ich mir gedacht: der erste Schritt ist, klar zu sagen, wie er geritten werden soll. Und dann sehe ich weiter 🙂 

Hat wer vielleicht eine Meinung…?